Fieseler Storch - Die Idee

Begeistert hat mich der Storch schon immer!  Er war mir aber lange Zeit zu filigran und zu aufwendig als Modell zu bauen. Ich habe dann seinerzeit bei der Jet-WM 1995 in Ulm zum Flugtag einen Storch im Maßstab von 1:4 fliegen, besser gesagt, "tanzen" sehen, da spätestens war mir klar - so eine Kiste muss irgendwann her!

Fieseler Storch Modell M 1:4
Beim ersten Motormodell - der Dornier Do27 - legte ich die Prioritäten auf eine möglichst unkomplizierte Handhabung. Die ganze "MIKE - Familie" (unsere Fallschirmspringer) und die Segler sollten schnell und unkompliziert geschleppt werden können. Der Auf- und Abbau sollte mit möglichst wenig Aufwand vonstatten gehen. Und schließlich ist die 60ccm-Klasse mit ca. 280cm Spannweite noch in einem VW Golf transportabel.

Nachdem inzwischen nicht mehr ganz so viel geflogen und geschleppt wird
hat sich mein Fokus nun mehr Richtung Werkstatt verschoben. Auch der Auf- und Abbau am Modellflugplatz darf nun 5 Minuten mehr Zeit kosten als zur Sturm- und Drangzeit  ( jaja - mit den Jahren kommt das...).
Fieseler Storch Modell M 1:4
Ok - damit stand die Idee mal wieder im Raum! Auch die Zeit und die Muße, ein neues Modell zu bauen waren da. Doch wie ein solches Projekt umsetzen? Folgende Prioritäten standen im Vordergrund:

•    Detailtreue
•    Reproduzierbarkeit
•    Der Einsatzzweck als Schleppmodell muss gegeben sein

•    Das Original-Profil sollte zum Einsatz kommen

Ein Holzrumpf wäre die klassische Storch-Variante, die Details lassen sich aber nicht so leicht unterbringen wie beim GfK-Modell. Bei der  angedachten GfK-Bauweise ist mir allerdings schon Stilbruch unterstellt worden... :-)
Fieseler Storch Modell M 1:4

Nachdem das GfK-Modell in Sandwich-Bauweise im Vergleich zum Holzmodell nur ein wenig Mehrgewicht erwarten lässt, stand ziemlich schnell fest, dass es ein GfK-Rumpf wird und die Flächen samt Leitwerke in CNC-gefräster Holz-Bauweise erstellt werden sollten. Ein Dankeschön geht hier nachträglich noch an Michael - der sich mit der CNC-Fräse blind versteht...

Ein veranschlagtes Höchstgewicht von 14,5 - 15kg bei  356cm Spannweite, einer Flächentiefe von 47,5 cm in Verbindung mit dem Original-Profil und Vorflügeln lassen sehr gute (Langsam-) Flugeigenschaften erwarten. Wir haben bereits an der Do27 gesehen, dass Vorflügel auch im Modellbaubereich sehr gut funktionieren. Die gewünschte Detailtreue würde schließlich in die GfK-Formen mit eingebracht.


Der Plan

Nachdem diverse 3-Seiten-Ansichten im Internet kursieren und gegeneinander verglichen wurden war klar, dass dies zwar gute Anhaltspunkte für einen Nachbau darstellen, keine der (DIN A4-) Skizzen aber genau genug war um auch maßhaltig nachbauen und die Details herausarbeiten zu können. Diverse Abweichungen, auch typ-bedingt, stellten mich vor weitere Rätsel... Auch der VTH-Plan - im Maßstab 1:4 erhältlich - überzeugte mich nicht.

Fieseler Storch Modell M 1:4
Den Durchbruch schaffte eine Anfrage beim Deutschen Museum in Oberschleißheim, das dort ausgestellte Exemplar vermessen und fotografieren zu dürfen. Für dieses Entgegenkommen an dieser Stelle nochmals vielen Dank!
Ein Tag Arbeit mit Meterstab, Notizblock und Fotoapparat löste dann so manchen Knoten, der mit Hilfe der 3-Seiten-Ansichten nicht zu lösen war. Mit diesen Bildern und Maßen war ich für die nächsten 3 Jahre des Bauens dann bestens gerüstet.

Um eine nötige Scheiben-Tiefzieh-Form zu umgehen fiel die Wahl dann nicht auf den mit der Storch-typischen Lafette, sondern auf einen der ersten Störche der C-Baureihe, einen Fi-156 C1. Hier sind auf dem Rumpf-Rücken 4 ebene Scheiben eingebaut. Im Original fand die Maschine als Aufklärer Verwendung.

Der Fieseler Storch hat nun den Sommer 2010 mit Bravour gemeistert. Das Modell ist inzwischen eingeflogen und fliegt fantastisch. Die Flugerfahrungen, sowie die Höhen und Tiefen der ersten Saison sind hier nachzulesen. Nachdem das Modell von den Flugeigenschaften her meine Vorstellungen voll erfüllt und das Interesse am Storch sehr groß ist, habe ich mich damals dazu entschlossen, einen Bausatz anzubieten.

Gerne können Sie sich auch auf meinen Seiten über den Bau des Modells sowie über meine älteren Projekte informieren.

Alfred Brenzing, April 2010


Der Nachfolger

Wir schreiben nun das Jahr 2013. Das 1/4 - Modell ist ausgereift, fliegt super und kommt bei meiner Kundschaft sehr gut an. Was liegt da näher als ein Nachfolgemodell zu bauen?

Natürlich wieder einen Fieseler Storch, dieses Mal im Maßstab 1/3,5 als Scale-Modell als Typ C1 bzw. C7. Die Spanweite mit 407cm und die Länge mit 283cm beeindrucken schon in der Werkstatt! Als Grundlage dient natürlich der "kleine" Bruder - sämtliche Erfahrungen der letzten Jahre fließen in die Neukonstruktion mit ein.

Fieseler Storch Modell M 1:3,5


Vom Aufbau her wird es wieder ein Modell in der bewährten GfK-Sandwichbauweise, das Serien-Gewicht liegt bei ab 21kg. Eine handvoll ( Reihen- ) Motore bieten sich für das Modell an - genügend Platz ist unter der Motorhaube bis ca. 120ccm Viertakt vorhanden. Diese Auswahl an Motoren war auch einer der Hauptgründe die mich zu dieser Neukonstruktion bewogen haben.

Um trotz der respektablen Größe das Modell noch gut transportieren zu können wird optional ein mit dem Rumpf verzapfter Motordom mitsamt Motor, Motorhaube und Tank über zwei Schnellspann-Verschlüsse am Rumpf montiert bzw. demontiert.


Die Seitendeckel der Motorhaube sind abnehmbar - der Zugang zum Motorraum samt Schnellverschlüssen ist damit gegeben. Das Seitenruder ist auch bei dem Modell wieder abnehmbar gestaltet.


Fieseler Storch Modell M 1:3,5 im Flug


Ohne Motor und Seitenruder hat der Rumpf dann eine Länge von 213cm. Auch ein enges Treppenhaus stellt damit kein Problem mehr dar. Und als Transport - Fahrzeug reicht ein Passat Kombi damit auch wieder!

Fieseler Storch Modell M 1:3,5




Das Modell ist inzwischen fertig und fliegt hervorragend. Gerne können Sie sich hier auch über die Flugerfahrungen und den Einsatzzweck erkundigen.

Das Modell werde ich dieses Jahr noch ausgiebig testen. Die ersten Bausätze werde ich ca. zum Jahreswechsel 2013/14 ausliefern können.


Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Alfred Brenzing, Juli 2013